Liturgie
Der christliche Gottesdienst wurde im Lauf der Jahrhunderte in verschiedenen Formen gefeiert. Stand ursprünglich die Liturgie im Vordergrund, hat sich später durch die Reformation innerhalb des Protestantismus der Predigtgottesdienst entwickelt. Der heutige Ablauf des neuapostolischen Gottesdienstes steht in der Tradition reformierter Gottesdienste. In den Gottesdiensten finden sich als wesentliche Elemente Wortverkündigung sowie Sakrament- und Segenspendung.
Das Wort Gottes wird in der Predigt hörbar, die den Willen Gottes kundtun will. Dies erfordert vom Amtsträger Heiligung und eine gewissenhafte Vorbereitung auf die Predigt. Das göttliche Wort, von dem alles Reden aus Gott und von Gott ausgeht, ist Jesus Christus, das ewige, schöpferische Wort. In ihm sind auch die Sakramente begründet: die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung und das Heilige Abendmahl. Der Mensch erfährt in ihnen Gottes allumfassendes Heilshandeln.
Die Gebete sind Zwiesprache mit Gott und Antwort auf die Hinwendung Gottes zu ihm. Durch sie zeigt der Mensch, dass er Gemeinschaft mit ihm haben und Richtungsweisung von ihm erhalten will. Auch haben Gebete innerhalb der Gottesdienstgemeinschaft Bekenntnischarakter. So ist der Gottesdienst neben der Wortgemeinschaft und Sakramentsgemeinschaft auch Bekenntnisgemeinschaft.
Geistliche Lieder, die im Gottesdienst gesungen werden, sind für die versammelte Gemeinde Ausdruck ihrer Gemeinschaft. Über den Liedtext verbindet sich die Gemeinde nicht nur untereinander, sondern auch mit Gott. Auch geben die geistlichen Gesänge dem Gottesdienst den feierlichen Rahmen, mit dem jedem Gottesdienstteilnehmer der Zugang zum Wirken Gottes erleichtert werden soll.
Der trinitarische Segen am Schluss des Gottesdienstes soll den Gottesdienstteilnehmer in seinen Alltag begleiten. Der Glaubende kann auf die Gnade Gottes vertrauen, er darf sich in der Liebe Gottes geborgen fühlen und sich der Leitung durch den Heiligen Geist gewiss sein. Er ist der bewahrenden Gegenwart Gottes in seinem Leben versichert, damit er sein Leben im Sinn des Evangeliums führen kann.